Dienstag, 5. Januar 2010

~Stone-empty / nothingness~


Ich erwache eines kühlen Morgens~

Die Kälte, die schon die ganze Nacht an meinem Körper gezehrt hat, hat immer noch nicht abgelassen.

Vorsichtig, öffne ich die Augen

Nur wenige Lichtstrahlen dringen durch die Vorhänge herein. Das Zimmer ist fast vollkommen in Finsternis gehüllt.

Langsam richte ich mich auf und blicke ins Dunkel.

Zeitverloren, leer und lieblos, scheint dieser Raum zu sein. Langsam schliesse ich meine Augen und öffne sie wieder.

Zeitverloren, leer und lieblos... Der Raum ist immer noch derselbe und die Gedanken in meinem Kopf haben sich auch nicht verändert

Schwerfällig stehe ich auf und beginne zu frieren.

So kalt~

Ich verlasse das Zimmer und trete in den Gang. Hier ist nichts mehr von der Kälte vorhin, zu spüren.

Langsam schreite ich ins Bad und schalte das Licht an. Das grelle Licht zwingt mich, meine Augen zu schliessen~
Blind trete ich vor den Spiegel und öffne meine Augen.
Was ich sehe, bin ich. Was ich bin, sehe ich nicht
Ich sehe erschöpft aus und schlapp. Ob ich wohl zu wenig Schlaf hatte? Was habe ich gestern Abend gemacht?
In meinem Kopf sind nur Fragen und Leere.

Ich weiss es nicht...

Immer noch blicke ich mich an und mustere mich langsam und genau.

Ich sehe nur Leere

Mit einem Seufzten gehe ich aus dem Bad, direkt zur Heizungsregelung, für die ganze Wohnung.

Da es Winter ist, sind alle Regler voll aufgedreht.

Auch der Regler meines Schlafzimmers scheint voll aufgedreht zu sein. Misstrauisch versuche ich daran zu drehen. Doch er lässt sich nicht mehr weiter aufdrehen, wie vermutet...

Ich gehe noch einmal in mein Zimmer zurück, um meine Kleidung zu holen.

Das Zimmer ist immer noch Eiskalt~

Hastig greife ich eine Hose, ein frisches Shirt und einen alten Pullover und verlasse den Raum.


Zeitverloren, leer und lieblos...

In der Küche ankommend, blicke ich auf die Uhr die an der Wand hängt.

Keiner der Zeiger bewegt sich. Nochmals schliesse ich meine Augen und öffne sie wieder.

Immer noch nichts~

Nach einem kurzen Blick im Kühlschrank erkenne ich, das die Milch abgeloffen ist und der Salat auch nicht mehr wirklich frisch zu sein, scheint.

Aus dem Fenster starrend, bemerke ich, das es erst kürzlich geschneit haben muss.
Der Himmel ist so Grau, als wäre er gestorben und der Boden so weiss, als wäre erst gerade erschaffen worden.

Da das Hungergefühl langsam nicht mehr zu unterdrücken ist, beschliesse ich, einkaufen zu gehen.

Hoffend, dass die Läden noch geöffnet haben, ziehe ich langsam meine Winterkleidung an, und gehe zeitlos aus der Wohnung

~

Durch den Schnee stampfend, mustere ich die Umgebung.

Alles, aber auch wirklich alles, ist durch einen weissen Schleier bedeckt.
Das knirschende Geräusch, das ich erzeuge, wenn ich durch den Schnee spaziere, beruhigt mich auf seine ganz eigene Art und Weise.

Auf den Kirchenturm blickend, hoffe ich, die Zeit zu erhaschen~

Egal wie fest ich mich anstrenge, ich kann die Zeit nicht entziffern.

In selben Moment läuft eine braune Katze an mir vorbei und verschwindet im Gebüsch. Der Busch beginnt zu zittern und verliert ein paar der letzen Blätter die er noch trägt.
Im Dorfladen ankommend, fällt mir eine Last vom Herzen, der Laden hat noch geöffnet.

Im Laden sind nur die Ladenangestellten zu sehen, sie alle schauen, nicht gerade Glücklich aus.
Mich fragend, was wohl heute los ist, packe ich mir 2 Packungen Milch, Brot und meine Lieblingsschokolade.
Die Bezahlung an der Kasse, läuft ohne nötiges Gerede und Emotionen ab.

Nachdem ich meine Einkäufe in einen Sack gesteckt habe, verlasse ich den Dorfladen.
Obwohl ich so wenig eingekauft habe, scheint der Sack sehr schwer zu sein.

Auf dem Nachhauseweg komme ich an einem Spielplatz vorbei. Als ich die Schaukel erblicke, entscheide ich mich, ein wenig auf die Schaukel zu setzen und meine Schokolade zu essen.
~
Die Schokolade ist köstlich wie immer, sie scheint das einzige zu sein, was Heute ist, wie es sein sollte~

Plötzlich bemerke ich ein junges Mädchen neben mir, das sich in die andere Schaukel gesetzt hat.

„Guten Tag“ Spreche ich das Mädchen an.
„Meinen sie nicht, eher guten Abend?“Guckt mich das Mädchen fragend an.
„Tut mir leid, meine Uhr ist kaputt und es mag mir nicht gelingen, die Zeit des Kirchenturms abzulesen“ Sage ich etwas verlegen.
„Unsere Uhren sind auch alle Kaputt“ sagt das Mädchen leicht niedergeschlagen.
Merkwürdig blicke ich zu dem Mädchen auf und frage sie „ Woher weisst du dann, das es Abend ist?“
„ Ich weiss es eben“ Antwortet das Mädchen zurück.“Wären sie so freundlich und würden mich ein wenig an stupsen, die Schaukel ist heute so träge“

Ich stehe auf und versuche das Mädchen anzuschupsen, doch die Schaukel bewegt sich keinen Wank.
„ Es tut mir leid kleines Mädchen, aber die Schaukel will sich auch vor mir nicht bewegen“ Entschuldige ich mich.
„Ach...schon gut“ Seufzt das Mädchen.
„Magst du ein Stück Schokolade?“ Frage ich das Mädchen, in der Hoffnung sie aufzuheitern.
„Ja gerne“ Sie nimmt das Schokoladenstück das ich ihr entgegenhalte, dankend an.
„ Huch, schon so Spät, ich muss nach Hause gehen“ sagt das Mädchen, fast schon in Panik und rennt weg.
„Woher weisst du..wie Spät das ist?“ und schaue ihr verdutzt nach.

Nach dem ich alle Schokolade verputzt habe, stehe ich auf und gehe nach Hause.

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Im Schnee vorangleitend, merkst du es nicht,
wie etwas Tief in dir verbricht~

Voller Hoffnung blickst du in die Ferne... in das Nichts das vor dir steht
und beginnst zu realisieren wie etwas von dir geht

Etwas verlässt dich, kommt nie mehr wieder...

Du konntest dich nie damit abfinden,
versucht dich neu zu erfinden...

Veränderung ist schwerer als es scheint,
bis du vergisst, was du bist~

Ohne Werte, Ohne Moral, schreitest du voran,
es ist eine Qual...

Für die Leute bist du nur ein dunkler Schatten, sie verachten dich mehr
als die Ratten~

Alle haben ihre Leichen im Keller...
Nur du nicht, du hast aufgeräumt und neuangefangen...
nun bist du in dieser Zwischenwelt gefangen~

Alles ist anders als es war
Was du kennst, ist nicht mehr~

Was ist, existiert nicht mehr für dich

~Stone-empty / nothingness~

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Zuhause angekommen stelle ich die Milch in den Kühlschrank und lege das Brot auf den Tisch.

Müde von vielen Fragen und komischen Ereignissen, beschliesse ich mich, mich kurz hinzulegen.

Ich gehe in mein Zimmer, das nun noch mehr von der Kälte befallen zu sein, scheint.

Ich schlafe gleich ein.

Es ist ein langer, traumloser Schlaf...


Als ich aufwache, ist nichts mehr von der Kälte zu spüren.

Zeitverloren, leer und lieblos...

Mit diesen Gedanken gehe ich aus dem Zimmer, in die Küche.

Die Uhr scheint immer noch nicht zu funktionieren, draussen ist es Finster~ es scheint tief in der Nacht zu sein.

Um wacher zu werden, beschliesse ich mein Gesicht zu waschen.
~
In den Spiegel blickend fallen mir folgende Worte ein:
Zeitverloren, leer und lieblos...~



Ich trinke einen Schluck von der Milch die ich mir gekauft habe und stelle fest, dass sie Sauer ist.

Ich öffne die andere Packung Milch die ich mir gekauft habe und stelle fest das diese auch Sauer ist~

Verblüfft, leere ich die Milch in den Abfluss und werfe die Packungen weg.

Das Licht in der Küche ist schwach und hat einen unheimlichen Touch.



Plötzlich klingelt es. Durch den lauten Klang zucke ich zusammen.

Wer klingelt mitten in der Nacht und will mit mir sprechen ?

Vorsichtig öffne ich die Tür und erblicke das Mädchen.

„ Ich bringe dir Gefühle und Zeit zurück“ sagt es mit einem fröhlichen Lächeln.

„Gefühle und Zeit?“ Schaue ich das Mädchen fragend an.

„Ja, du hast sie vor 2 Tagen wohl verloren und ich habe sie gefunden“ Sagt sie stolz.

„Wer bist du?“ Frage ich etwas verwirrt. Habe ich so lange geschlafen?

„Ich bin das Nichts und trotzdem bin ich auch irgendwie alles... es ist sehr schwer zu erklären, aber am besten nimmst du mir jetzt deine Zeit und Gefühle wieder ab, die sind ziemlich schwer, besonders deine Gefühle“

Dankend und immer noch verdutzt, über ihre Worte nehme ich ein Päckchen entgegen.

Das Mädchen ist so schnell wieder verschwunden, wie es gekommen ist~


Ich mache das Päckchen auf und nehme die Zeit und die Gefühle wieder in mich auf.

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2 Wochen, 3 Tage und 4 Stunden später, erhänge ich mich in meinem Zimmer.

Das einzige was ich hinterlasse, ist eine angefangene Schokolade, eine abgeloffene Milch und einen angefangenen Abschiedszettel.




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Die Gefühle und dein altes Ich wieder bekommen..
bist nicht damit klar gekommen~

So viele Gefühle und Emotionen die etwas zu sagen hatten...

Doch du hast sie unterdrückt und dich damit erdrückt~

Die letze Hoffnung lag in einem Telefon~
Nummer eingebend, war der Boden schon Rot, vor Blut und verloffener Liebe
Doch... die Leitung war Tod~

Letze Erinnerung war das Geräusch von Schnee, als er knirschte und der Geruch von Schokolade
und der Refrain einer längst vergessenen Ballade~


Deiner Depressionen bist du nicht entkommen~
der Tod die Oberhand gewonnen...



~Stone-empty / nothingness~
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